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TW: Trigger-Warnung

Beitrag vom 17.02.2022, 11:00 Uhr, benötigte Zeit: 65min Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich nicht schonmal zu einfachen Dingen gesagt habe, dass sie mich "triggern". Überall sieht man sie heutzutage: die Trigger-Warnung. Doch bevor ich auf den Ursprung der Warnung zu sprechen komme, frage ich mich was ein "Trigger" überhaupt ist, warum wir das Wort "Trigger" so oft falsch benutzen und welche Trigger-Warnungen denn dann berechtigt sind und welche nicht. Trigger-Warnungen sind meist vor Videos, Büchern oder Texten die sich vorallem mit Inhalten wie Darstellung von Blut, Gewalt, Sex, Missbrauch jeglicher Art (sexuell, Drogen, usw.), selbstverletzendem Verhalten oder Suiziden beschäftigen. Doch immer häufiger sah ich in meiner TikTok Phase auch Videos mit der Warnung vor schnellem Licht, welche vorallem Menschen mit Epilepsie eine Hilfe darstellen. Soweit so gut dachte ich mir, dass sind ja alles völlig berechtigte Warnungen, die Menschen mit solch extremen Problemen eventuell sogar helfen könnten nicht rückfällig zu werden, auch wenn eine kognitive Verhaltenstherapie für Betroffene oft sinnvoller wäre. Doch dazu später mehr. Bis ich mich dann mal gefragt hatte: "Halt! Warum nutzen wir dann alle dieses Wort in völlig normalen Sätzen?". "Trigger" scheint ein völlig normales Jugendwort geworden zu sein. Auch Listen mit vermeidlichen "triggern" von Mitgliedern auf Discord Servern fielen mir schnell ins Auge. Dort sind mitunter "Trigger" wie "Schmatzen", "Druck" und tausende angebliche Phobien der Nutzer gelistet. Ich denke sehr viele Jugendliche wissen gar nicht was dieses Wort für eine starke Bedeutung hat und nutzen es daher extrem oft im falschen Kontext. Das sie sich darüber ungewollt über Menschen mit echten "Triggern" lustig machen ist ihnen dabei nicht bewusst. Ich würde mir in diesem Gebiet viel mehr Aufklärung wünschen. Wie im ersten Absatz bereits kurz erwähnt, empfinde ich Warnungen von den genannten, sehr sensiblen Themen als berechtigt. Betroffene neigen leider oft dazu, sich durch Kleinigkeiten ins grübeln zu versetzen und in ihren Fortschritten zurück geworfen zu werden. Wichtig dabei zu sagen finde ich, dass nicht jeder Jugendliche gleich Depresssionen hat und daher eine Trigger-Warnung braucht. Oft ist es bei uns eben auch doch nur das Alter. Doch dazu werde ich auch noch einen ganz eigenen Beitrag verfassen, der sich mit Depressionen befasst und weshalb immer mehr Menschen im jungen Alter an Depressionen leiden. Jedoch zieht das komplette boykottieren von Inhalten mit diesen Themen auch seine Auswirkungen mit sich. Zum einen werden diese Themen wahrscheinlicher gemieden und geschwiegen und zum anderen wäre oft, wie bereits erwähnt, eine kognitive Therapie die beste Hilfe für Betroffene, wobei man bei dieser von Traumatas und P.T.S.D unterscheiden muss¹. Der Begriff "Trigger" heißt ursprünglich übersetzt: "bestimmte Reize, die unwillkürlich die Erinnerung an ein zurückliegendes Trauma auslösen und dadurch Flashbacks hervorrufen können". Die heutige Verwendung nahm ihren Ursprung in Diskussionen in feministischen Online-Foren und wird seit Beginn der 2000er Jahre zudem in weiteren Online-Communities verwendet, bevor er durch Nutzer auf Tumblr weiter popularisiert wurde. In Deutschland werden seit 2020 verstärkt Triggerwarnungen für Bücher, Theaterstücke, Serien und Artikel verwendet.

¹ - Die kognitiven Therapieverfahren, zu denen die kognitive Therapie (KT) und die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehören, gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren. Schwerpunkte der Therapie sind. Links: If You Need a Trigger Warning, You Need P.T.S.D. Treatment - NYTimes.com ISBN 978-3-95732-380-4 How The "Trigger Warning" Took Over The Internet

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