Wie Social Media unsere Beziehungen zu zerstören droht
- Romina Isabell
- 12. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit
Beitrag vom 12.05.2022, 18:30 Uhr, benötigte Zeit: 45min
Fast alle Menschen besitzen heutzutage Social Media. Wir posten, liken und kommentieren täglich über Stunden hinweg dsas Leben anderer. Sogar dessen die wir nicht einmal persönlich kennen. Wir pflegen soziale Kontakte häufiger über Social Media als persönlich. Doch was für drastische Auswirkungen das auf unsere Beziehungen hat, ist den wenigsten bewusst.
Ich spreche einfach mal vor allem von der Beziehung der Partnerschaft. BEginnen wir mit einem nahezu täglichem Beispiel: Partner 1 hat erneut mehrfach ein Video eines freizügig tanzenden Mädchen/Junge angeschaut und geliked, vielleicht sogar gespeichert. Partner 2 gefällt das natürlich gar nicht als er das sieht. Er erwischt sich sogar heimlich dabei Partner 1 Handy zu überprüfen und auf Social Media nahezu zu stalken. Er fühlt sich ungenügend und zweifelt langsam an sich selbst. Statt das Thema anzusprechen versucht Partner 2 über seine Gefühle hinweg zu kommen und rennt sich somt immer tiefer in seine Probleme rein.
So schnell kann durch fehlende oder missverstandene Kommunikation Eifersucht und Minderwertigkeitsgefühle entstehen. Denn Partner 2 fühlt sich allein durch Videos von dem Fremden auf dem Video "bedroht". Da Partner 2 allerdings nicht wagt das Thema anzusprechen um möglichen Streit oder weitere bittere Gefühle zu vermeiden, wird er von jedem weiteren noch so kleinem Konflikt extrem gereizt und alles staut sich in seinem Magen zusammen bis er irgenwann platzt. Der Konflikt hätte durch direkte Kommunikation verhindert werden können, indem sie aufeinander zugehen und die eigenen Sorgen und Probleme direkt mit dem Partner teilen.
Weitere häufige, unnötige Kommunikationsfehler, welche nur durch Social Media verursacht werden, sind auch das posten eigener Bilder. Zum Beispiel postet die Freundin sehr gern' ein freizügiges Bild. Der Freund erwähnt sie erst gar nicht auf seinem Profil, währenddessen ein anderer dauernd seine Beziehung präsentieren möchte. Oder einer der beiden folgen noch anderen Mädchen oder Jungs folgen. So unbedeutende Kleinigkeiten die plötzlich zu einer riesen Eiferuscht führen können. Obwohl nur eines fehlt: Kommunikation. Vielleicht postet dein Partner freizügige Bilder um die fehlende Bestätigung, Anerkennung oder Komplimente zu erhalten. Vielleicht erwähnt der Partner nichts weil er seine Beziehung gerne privat halten würde um gerade solche Konflikte zu vermeiden. Vielleicht schaut sich der Partner gerne andere an weil ihm in der eigenen Beziehung das Feuer fehlt oder das Sexualleben unpassend oder unbefriedigend ist. Ein noch etwas anderer Aspekt ist auch, dass viele Menschen, währenddessen sie Zeit miteinander verbringen wollen, eigentlich mehr Zeit Online, als mit dem Partner verbingen. Das ist für beide einfach mehr als Schade. Man könnte stattdessen dann doch lieber einen Film gemeinsam schauen oder ganz auf Bildschirme verzichten und ein Spiel spielen oder sich einfach mal über "Alles mögliche" unterhalten. Vielleicht kommen dabei auch endlich mal die Eifersuchtsprobleme von Partner 2 heraus.. Bei manchen sind es dann auch die falschen Vorstellung einer Beziehung durch die reizenden Influencer, welche gerne mal vergessen die Realität zu zeigen. Reisen, ein neues Haus, das erste gemeinsame Kind oder die Hochzeit- so schnell wird mal vergessen das da doch erst letzte Woche fast die scheidung eingereicht wurde. Klar, teilt keiner seine Streitigkeiten oder Konflikte gern', so viel Privatsphäre bleibt jedem erhalten. Doch muss dann dieser völlig übertriebene, perfekt zu scheinende Alltag wirklich sein? Oder all diese pefekten Pärchenbilder? Es wird einfach ein völlig falsches Beziehungsbild vermittelt, was einerseits auch wieder zu Streitigkeiten führen kann, da Influencer-Alltag für den durchschnittlichen Bürger gar nicht umsetzbar ist und die Erwartungen viel zu hoch angesetzt wurden und andererseits auch einem Single die Erwartungen viel zu hoch setzen kann, sodass ihnen keiner gerecht werden kann.
Mir persönlich stelle ich mir immer die Frage: Warum tun wir uns das selbst an?
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