Unsere Gesellschaft
- Romina Isabell
- 8. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Mai 2022
Beitrag vom 08.05.2022, 19:30 Uhr, benötigte Zeit: 35min
Neulich war ich mit meiner Mama und meiner kleinen Schwester einkaufen. Ich habe kurz mit meiner Schwester und unseren Fahrrädern vor dem Laden gewartet, als ich tatsächlich mal wieder an unsere traurige Gesellschaft erinnert wurde. Vor dem Laden saß ein älterer Herr, eher ungepflegt, schlecht zu Fuß und eine verschwommene Sprache besaß er. Jeden Passanten grüßte er erneut und manche fragte er nach einer Spende. Ich beobachtete wie die Menschen ihn bereits von weitem sahen, jedoch geradewegs und völlig ignorant an ihm vorbeiliefen. Manche blickten auch aus dem Augenwinkel abwertend zu ihm herab. Die einzigen Personen die stehen blieben waren ein kleiner Junge, der ohne zu zögern ein paar Cent aus seiner Tasche kramte, und eine Frau, welche ihn allerdings dumm anmachte. Seitdem schwirrt mir diese Situation dauerhaft im Kopf herum und ich frage mich warum Menschen nichtmal im Stande sind dem Herrn ein lächeln zu schenken oder einfach ein freundliches Hallo zurück.
Jeder denkt für sich und jeder denkt nur an sich. Wir leben alle im völligem Rausch, jeder will der Beste sein und sowieso will jeder immer nur das beste besitzen. Mittlerweile sind wir sogar schon so weit, dass wir uns bei jeder kleinen, guten vollbrachten Tat filmen- und es auf TikTok oder Instagram posten müssen. Jeder versucht Anerkennung für sich selbst zu erlangen und sowieso das größte Lob. Jeder möchte sich nach außen hin präsentieren und beweisen. Und jeder redet über jeden. In unserer Gesellschaft ist nur diese eine Meinung die richtige und von Politik brauche ich gar nicht erst anfangen. Alles und jeder was nicht der Norm entspricht ist krank und jeder, der nicht denkt wie die Norm, ist gestört. Jeder versucht dem Idealbild eines perfekten Bürgers nachzueifern und die, die es nicht tun, werden sanktioniert und schlecht gesprochen. Jeder soll im besten Falle einverstanden sein, mit dem was Ihnen verordne wird. Alle Menschen sollen arbeiten, denn die die es nicht tun sind asozial. Alle Mütter sollen ihre Kinder bestmöglichst früh in die Kita stecken. Nach dem MSA sollten alle Schüler direkt wissen was sie werden wollen und sich direkt danach für das Abitur anmelden oder eine Lehre beginnen.
Wenn wir nur einfach aufhören könnten uns ständig untereinander zu vergleichen und schlecht zu machen. Wenn wir doch einfach nur jeden so leben lassen würden wie es für ihn am richtigsten ist und vor allem jeden Menschen mal akzeptieren könnten wie er ist, unabhängig seiner Meinung von irgendwas oder seinem Wohlstand. Wenn wir mehr für uns leben würden, statt im Rausch zu schwimmen, uns gegenseitig einfach mal sagen würden wie schön es ist einander zu haben und wenn wir uns einfach mal draußen ein lächeln schenken könnten, wäre die Welt bereits ein klein wenig besserer Ort.
Dieser Beitrag dient weniger der Information, er ist für mich viel mehr ein kleiner Seelentrost und aktuell wichtiger gewesen, da mich das Thema am allermeisten zum schreiben motivierte. Ich versuche den Blog nun aktiv zu führen und freue mich immer auf Input und Feedback meiner treuen Leser! <3
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